Der Deutsche Tierschutzbund E.V. hat einen Steckbrief für den Königspython zusammengestellt, gerade Anfänger können und sollten sich das vorher durchlesen mit Hilfe dieses Steckbriefes und erfahrener Regius Halter, steht einem Anfang in der Königspython Haltung nicht mehr viel im Weg. Jeder der sich für diese Tiere interessiert sollte sich vorher immer gut informieren, man holt sich nicht einfach eine Schlange ins Haus. Jede Anschaffung eines Tieres muss gut durchdacht und überlegt sein.Deshalb gilt viel lesen ,sich informieren und viel fragen…. dem Tier zuliebe 🙂
Der Königspython ist eine relativ scheue und stressempfindliche Schlange und daher nicht für
Anfänger in der Terraristik geeignet. Häufig treten Probleme wie Maulfäule, Atemwegserkrankungen
oder Parasitenbefall auf. Auch unterschätzen Halter, dass der Königspython durchaus aggressive
Verhaltensweisen zeigen kann und versuchen kann seinen Halter zu beißen.
Die Königspython ist wie alle Schlangen carnivor (Fleischfresser) und braucht zur Ernährung
Futtertiere (z.B. Mäuse). Dies stellt aus Tierschutzsicht ein erhebliches ethisches Problem dar und
führt zu dem Schluss, dass auf eine Schlangenhaltung grundsätzlich verzichtet werden sollte.
Futtertiere können zwar als Frostfutter gefüttert werden, hierbei ist jedoch immer zu hinterfragen,
woher die Futtertiere kommen, wie sie untergebracht waren und wie sie getötet wurden. Es kommt
leider immer wieder vor, dass lebende Tiere eingefroren werden oder mit unzureichenden Methoden
getötet werden.
Es gibt aber auch Schlangen, die nur Lebendfutter oder frisch totes Futter fressen. Oftmals müssen
dann die Halter selber die Futtertiere vor der Fütterung töten. Dies ist aus Tierschutzsicht komplett
abzulehnen, denn es gibt keine Verpflichtung für den Schlangenhalter, zunächst eine Fortbildung zu
besuchen, in welcher eine tierschutzkonforme Tötung eines Wirbeltieres erlernt wird. So versuchen
sich Laien an dieser Herausforderung, was in vielen Fällen dazu führt, dass die Futtertiere unter
Zufügung von Schmerzen und Leiden getötet werden.
Auch ein Verbringen des lebenden Futtertiers in das Terrarium stellt eine ethische Herausforderung
dar – das Beutetier hat hier keinerlei Möglichkeit zur Flucht, wie es in der freien Natur der Fall wäre.
Es ist hilflos dem Räuber ausgeliefert. Je nachdem wie hungrig die Schlange ist, kommt es vor, dass
Futtertiere nicht sofort getötet werden, sondern eine Zeit lang im Terrarium dahinvegetieren.
Umgekehrt wurden auch schon Schlangen durch Futtertiere verletzt, weswegen man sie nie
unbeobachtet im Terrarium belassen sollte.
Zusätzlich zeigt sich immer wieder, dass Futtertiere nicht artgerecht gehalten werden, sondern als
Tiere zweiter Klasse behandelt werden.
Bei Beleuchtungs- und Wärmequellen muss immer darauf geachtet werden, dass diese große Hitze
entwickeln und der direkte Kontakt vom Tier mit der Licht- / Wärmequelle vermieden werden muss,
weil sonst schwere Verbrennungen entstehen können. Ein Schutzgitter um die Strahler kann hier
beispielsweise Schutz bieten.
Unter den Schlangen ist der Königspython der Importschlager. Zwischen 2010 und 2012 wurden über
20.000 Tiere nach Deutschland eingeführt, darunter auch Wildfänge, mehrheitlich aber Tiere aus so
genanntem Ranching aus Ghana und Togo und ein Teil Nachzuchten
Tiere aus solchen Ranching-Einrichtungen sind problematisch. Zum einen sind die Einrichtungen
hinsichtlich ihrer Tierschutzstandards oft schlecht. Zum anderen sind die Schlangen häufig
unterernährt / dehydriert, da die Tiere vor dem Export aus dem Herkunftsland nicht mehr gefüttert
werden und auch beim Händler dies z.T. nicht nachgeholt wird. Zudem sind die Tiere z.T.
Futterspezialisten (lassen sich z.T. nicht auf tote Futtertiere umgewöhnen oder bestehen auf z.B.
Mäuse einer bestimmten Farbe).
Wildfänge sind in jedem Fall abzulehnen. Sie sind häufig mit Parasiten befallen (Ekto- und
Endoparasiten) stehen unter Stress, und sind nur schwer an ein Leben in Gefangenschaft zu
gewöhnen.
Allgemeines:
Der Königspython stammt aus den westlichen und zentralen Teilen Afrikas und kommt vor allem in
Trockensavannen und landwirtschaftlich genutzten Gegenden, aber auch in tropischen Wäldern und im
Regenwald vor, in Temperaturextremen zwischen 16 und 43°C. Er kann deutlich über 20 Jahre alt werden
(bei guten Haltungsbedingungen 35 Jahre +, berichtetes Maximalalter 48 Jahre). Königspythons sind
dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber halten sie sich vorwiegend in Verstecken auf. Als Jungtiere
klettern sie gern, mit zunehmendem Alter verbringen sie mehr Zeit auf dem Boden. Im Englischen wird
der Königspython „Ball python“ genannt, da sich die Schlange bei Bedrohung zu einem Ball
zusammenrollt und so den Kopf vor Angreifern schützt.
Aussehen:
Königspythons sind kräftig bis dicklich gebaut und wirken insgesamt eher plump. Sie besitzen einen
breiten Kopf mit abgerundeter Schnauze, der aber deutlich vom Körper durch einen schlanken Hals
abgesetzt ist. Nach dem Schlupf messen die Schlangen nur 20 – 30 cm. Durchschnittlich werden
erwachsene Tiere 90 – 120 cm lang (kann aber auch 150 cm erreichen, Größenrekord 225 cm), wobei
Weibchen in der Regel größer werden als Männchen.
Schutzstatus:
Steht in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung und es muss ein Herkunftsnachweis geführt werden.
Es besteht aber keine Meldepflicht bei der zuständigen Behörde.
Vergesellschaftung:
Königspythons sind in freier Natur Einzelgänger, weswegen sich diese Haltungsform empfiehlt. Eine
Vergesellschaftung mit Tieren anderer Arten ist aus gesundheitlichen, aber auch aus Verhaltensgründen,
abzulehnen.
Terrarium:
Das 1997 veröffentlichte „Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien“ vom
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten legt für Königspythons eine
Terrariengröße von mindestens 1,0 x 0,5 x 0,75 (L x T x H) fest. Die Faktoren müssen jeweils mit der
Körperlänge der Schlange multipliziert werden. Für jedes weiteres Tier müssen alle Maße um 20% erhöht
werden. Auch wenn der Königspython nicht ein extrem bewegungsfreudiges Tier ist, sollten die
Abmessungen für ein Terrarium aus Tierschutzsicht für adulte Tiere jedoch mindestens 200x100x150cm
betragen. Die Seiten- und Rückwände sollten durch Korkplatten o.ä. Sichtschutz bieten. Wichtig ist die
Strukturierung, so sollten Klettermöglichkeiten (Äste, Wurzeln, Steine), mehrere Versteckmöglichkeiten
(Höhlen aus Plastik, umgedrehte Tonschalen, Bepflanzung) und ein Wasserbecken, in welches das Tier
komplett hineinpasst, zur Verfügung stehen. Die Größe der Versteckplätze sollte so bemessen sein, dass
die Tiere einen engen Kontakt zu den Wänden halten können. Zudem sollten diese Verstecke leicht feucht
gehalten werden. Als Bodengrund eignet sich saugfähiges Substrat, wie z.B. Mulch oder Sägespäne.
Beides sollte möglichst staubfrei sein und ohne chemische Konservierungs- oder Imprägnierungsstoffe.
Die Einstreu sollte an einer Stelle leicht feucht sein, aber nicht über das gesamte Terrarium verteilt, da
sich bei Staunässe im Bereich der Bauchschuppen bakterielle oder mykotische Entzündungen entwickeln
können (erkennbar an bräunlich-blutigen Verfärbungen der Schuppen) oder das Substrat zu schimmeln
beginnt. Kies oder Sand haben sich nicht bewährt, Kies speichert zu wenig Feuchtigkeit und Sand kann
zu scharfkantig sein.
Es sollte im Terrarium eine so genannte Wetbox (eine Box, die mit feuchtem Sphagnum-Moos gefüllt ist
und in die sich die Schlange zurückziehen kann) in einem wärmeren Bereich des Terrariums aufgestellt
werden. Die Schlange holt sich an diesem Ort Feuchtigkeit, falls ihr die Luftfeuchtigkeit zu gering ist.
Besonders bei der Häutung ist eine solche Box hilfreich.
Anforderungen an die Klimagestaltung:
Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 26°-29°C liegen mit lokalen Zonen zum Aufwärmen von 31
bis 35°C. Eine Nachtabsenkung auf ca. 25°C sollte stattfinden. Tagsüber sollte das Terrarium 12 Stunden
beleuchtet werden. Nachts ist auf eine Beleuchtung zu verzichten, damit die nachtaktiven Tiere ihren
natürlichen Rhythmus ausleben können. Auch wenn viele Autoren behaupten, Schlangen bräuchten im
Gegensatz zu anderen Reptilien kein UV-Licht, empfehlen andere hingegen, dieses bereit zu stellen, da
die Schlangen damit aktiver und vitaler seien.
Ernährung:
Königspythons sind Beutegreifer und verzehren ihre Beutetiere komplett. Als Futtertiere sind Nager und
kleine Vögel geeignet (Mäuse, junge Ratten etc.). Häufig sind Königspythons aber Nahrungsspezialisten
und fressen beispielsweise ausschließlich braune Rennmäuse. Dies kommt vor allem vor, wenn sie
Wildfänge sind oder auch bei Ranching-Tieren und in ihrem natürlichen Habitat z.B. braune Mäuse leben.
Wildfänge und Ranching-Tiere sind generell schwieriger an die Nahrung im Terrarium zu gewöhnen.
Ca. alle 7 – 14 Tage sollten bei adulten Schlangen 2 Mäuse oder eine Ratten gefüttert werden. Jungtiere
werden alle 5 -7 Tage mit ca. 2 Babymäusen (Springer) gefüttert. Die geeignete Größe eines Futtertieres
lässt sich an der Breite der Körpermitte bemessen. Diese sollte beim Futtertier etwas breiter sein, als der
Körper der Königspython, so dass diese nach Verzehr des Tieres eine mäßige Verdickung aufweist. Bei zu
häufiger Fütterung kann es zur Verfettung der Schlangen kommen. Ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel
kann entstehen, wenn der Magen-Darm-Trakt der Futtertiere nicht ausreichend pflanzliche Nahrung
enthält. Auch haben Nagetiere, die länger als sechs Monate gefroren waren, einen reduzierten
Vitamingehalt.
Da die Verdauungsenzyme temperaturabhängig sind, muss die Umgebungstemperatur warm genug sein
damit die Nahrung vollständig verdaut und resorbiert werden kann. Die Verdauungsvorgänge beginnen
bei 10°C und erreichen bei 30°C ihre höchste Kapazität. Bei zu niedrigen Temperaturen kann es
vorkommen, dass das Futter von der Schlange wieder hochgewürgt wird bzw. die Futteraufnahme ganz
verweigert wird. Ist die Temperatur zu hoch, verwest das Futtertier schneller als es verdaut werden kann
und es können sich Gase bilden, die die Schlangen aufblähen und zum Erbrechen führen können.
Königspythons sollten immer in den späten Abend- / frühen Nachtstunden und getrennt gefüttert
werden, da es vorkommen kann, dass sich bei der Fütterung zwei Schlangen in dasselbe Futtertier
verbeißen und eventuell eine Schlange die andere zusammen mit dem Futtertier verschlingt.
Eine Umgewöhnung auf die Fütterung mit toten Futtertieren kann aufwendig sein, ist aber in der Regel
mit Geduld und Einfühlungsvermögen möglich.
Die Wasseraufnahme findet über das Badebecken statt. Deswegen muss hier auf gute Wasserhygiene
und häufiger Wasserwechsel geachtet werden.
Winterruhe:
Das Thema Winterruhe ist unter Königspythonhaltern umstritten. Um den normalen Jahresrhythmus von
wild lebenden Königspythons nachzustellen wäre es angebracht für ca. 2 Monate die Temperatur
tagsüber auf ca. 30°C zu reduzieren und nachts auf 20°C abzusenken Während dieser Wintermonate (in
Ghana liegen diese in unseren Sommermonaten, die Tiere lassen sich jedoch auf unseren Jahresrhythmus
umgewöhnen) sollte auch die Luftfeuchtigkeit etwas reduziert werden. Die Fütterung kann in dieser Zeit
werden. Frisches Trinkwasser muss dennoch jederzeit zur Verfügung stehen.
Häutung
Königspythons häuten sich in bestimmten Zeitabständen ihr Leben lang. In der Regel hängt die Häutung
mit dem regelmäßigen Wachstum zusammen, manchmal aber auch mit Erkrankungen oder Verletzungen.
Es ist sinnvoll, über die Häutungen seines Tieres Buch zu führen, um feststellen zu können wenn es
Abweichungen von dem normalen Rhythmus gibt. Jungtiere häuten sich ca. alle vier bis acht Wochen, je
älter die Tiere werden, desto größer werden auch die Abstände zwischen den Häutungen. Der
Häutungsprozess selber dauert 10 – 14 Tage. Während der Häutung verhält sich die Schlange sehr ruhig
und stellt das Fressen ein. Häutungsprobleme können durch zu geringe Luftfeuchtigkeit oder
Gesundheitsprobleme verursacht werden.
Quarantäne:
Bevor Königspythons vergesellschaftet werden, sollten drei Kotproben (im Abstand von 2-4 Wochen)
tierärztlich auf Parasiten untersucht worden sein. Auch auf externe Parasiten (z.B. Milben) und weitere
Krankheiten ist zu achten.
Quellen:
– Barop, S.I. (2011): Tierschutzaspekte bei der Schlangenhaltung unter besonderer
Berücksichtigung der Lebendfütterung. Diss. Vet.med. München.
– BfN: CITES Jahresstatistik 2010
– BNA Schulungsordner Terraristik (2004)
– Gorzula, S.; Nsiah W. O.; Oduro, W. (1997): Survey of the Status and Management of the Royal
Python (Python regius) in Ghana. Part 1. Report for CITES
– Hand, M.S.; Remillard, R.L.; Roudebush, P.; Thatcher, C.D. (Hrsg.) (2002): Klinische Diätetik für
Kleintiere. 4. Auflage, Schlütersche GmbH und Co, Hannover. ISBN 3-7825-0436-4.
– Kölle, P. (Hrsg) (2004): Schlangen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co, Stuttgart. ISBN 3-440-
09377-8
– Luiselli, L.; Angelici, F. M. (1998): Sexual size dimorphism and natural history traits are correlated
with intersexual dietary divergence in royal pythons (Python regius) from the rainforests of
southeastern Nigeria. Italian Journal of Zoology 65: 183–185
– McCurley Kevin (2011): Python regius – Das Kompendium. Chimaira Buchgesellschaft mbH,
Frankfurt a. Main, 2. Auflage, ISBN 978-3-89973-458-4